Verstauchter Knöchel, Bänderdehnung, Bänderriss im Sprunggelenk (Sprunggelenkdistorsion)

Allgemeine Hinweise
Eine Bänderdehnung oder Bänderriss ist die häufigste Sprunggelenkverletzung im Sport. Bei dieser Verletzung werden Weichteile und Bänder rund um das Sprunggelenk verletzt. Je nach Schweregrad kommt es zur Überdehnung bzw. zum Riss eines oder mehrere Bänder im Bereich des Außenknöchels. Dies führt typischerweise zunächst zur Schwellung (mal mehr, mal weniger), was den Schmerz entsprechend beeinflusst.


Was hilft, was kann man tun?
Bei starkem Schmerz und/oder raschem Anschwellen sollte ein Arzt (Orthopäde) untersuchen, ob eine etwaige Knochenverletzung (Bruch) vorliegt.

Unmittelbar nach der Verletzung wird eine Sofortbehandlung klassisch nach dem PECH-Prinzip empfohlen. Dabei bedeutet:

P = Pause Der Sportler muss sofort aufhören und den verletzten Fuß entlasten. Der Schuh sollte sofort (!) ausgezogen werden.

E = Eis (Kälte). Eis wirkt vor allem schmerzlindernd. Eine längerfristige Verwendung von Eisspray wird nicht empfohlen. Besser ist Natureis, sind Eisbeutel (gefüllt mit Eis oder Eistrümmer) oder Einmal- bzw. wiederverwendbare Eiskompressen. Alle 2 Stunden kann die Eisbehandlung für ca. 20 Minuten wiederholt werden.

C = Compression (Kompression). Nur eine zielgenaue und anhaltende Kompression kann eine Schwellung nachhaltig eindämmen.

H = Hochlegen des verletzten Fußes. Das heißt, in der Regel liegt oder sitzt der Verletzte und lagert den Fuß über Herzhöhe.


Nach neueren Erkenntnissen sollte in der akuten Phase die Reihenfolge der Erstbehandlung jedoch anders aussehen:  C-H-E-P
Kompression - Hochlegen - Eis - Pause. Dies sollte zunächst für die ersten 48 Stunden gelten. Bis dahin hat eventuelle Gewebseinblutung auch aufgehört. Es ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass eine Eisbehandlung nachhaltig abschwellend wirkt. Daher bekommt die eigentliche zielgenaue Kompression eine größere Bedeutung.


Knöchelverletzungen lassen sich sehr effektiv physiotherapeutisch durch intensive Lymphdrainage früh behandeln. Die Bewegung sollte an den Schmerz angepasst sein und unmittelbar, spätestens am 3 Tag wieder aufgenommen werden. Ab der Frühphase sollte ein Tapeverband angelegt oder eine geeignete Spunggelensbandage (Orthese) getragen werden. Nach 2-3 Wochen sollte die Rückkehr ins Training bei ca. 80% Leistungsfähigkeit erreicht sein.


Prävention von Sprunggelenksverletzungen
Sprunggelenksverletzungen treten besonders häufig auf, wenn die Stellung des Fußes (Propriozeption) suboptimal ist. Dies kann einerseits durch Ermüdung, aber auch durch eine plötzlich Lageveränderung des Fußes oder des ganzen Körpers geschehen. Eine gut ausgebildete Muskulatur sowie ein angemessener Trainingszustand des Sportlers ist daher besonders wichtig zur Vermeidung von Sprunggelenksverletzungen.

Tapeverbände können das Risiko einer Bänderverletzung deutlich verringern, wenn sie korrekt angelegt werden, was leider sehr häufig nicht der Fall ist. Tzapeverbände können das Gelenk zunächst fixieren, verlieren jedoch nach relativ kurzer Zeit die stabilisierende Wirkung. Das Tapegewebe gibt leicht nach und der Verband -schwimmt- auf der feuchten Haut. Dennoch wirkt der Tapeverband weiter präventiv gegen Sprunggelenksdistorsionen, da der Stellungssinn (Propriozeption) positiv beeinflusst wird. Sprunggelenksbandagen wirken ähnlich wie ein Tapeverband. Der Vorteil: Gute Bandagen können nachjustiert werden und so länger das Gelenk relativ sicher fixieren. Nachteil: Sprunggelenkbandagen sind je nach Konstruktion mehr oder weniger gewöhnungsbedürftig. Auch kann die Beweglichkeit des Fußes eingeschränkt werden, was in einigen Sportarten zu Problemen führen kann. Hier sollte auf die jeweilige Konstruktion der Bandage geachtet werden.


Allgemeine Symptome eines verstauchten Knöchels

  • Schmerzen und
  • Schwellungen im Knöchelbereich

 

 

© Bilder und Texte Sportmed24.
Medizinische und wissenschaftliche Beratung: Dr. med. Dr. disc. pol. Homayun Gharavi
© Sportmed24. Das Informationsangebot rund um die persönliche Gesundheit dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt. Die auf Sportmed24 zur Verfügung gestellten Inhalte können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer Eigenmedikation verwendet werden.

Allgemeine Hinweise Eine Bänderdehnung oder Bänderriss ist die häufigste Sprunggelenkverletzung im Sport. Bei dieser Verletzung werden Weichteile und Bänder rund um das Sprunggelenk verletzt. Je... mehr erfahren »
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Verstauchter Knöchel, Bänderdehnung, Bänderriss im Sprunggelenk (Sprunggelenkdistorsion)

Allgemeine Hinweise
Eine Bänderdehnung oder Bänderriss ist die häufigste Sprunggelenkverletzung im Sport. Bei dieser Verletzung werden Weichteile und Bänder rund um das Sprunggelenk verletzt. Je nach Schweregrad kommt es zur Überdehnung bzw. zum Riss eines oder mehrere Bänder im Bereich des Außenknöchels. Dies führt typischerweise zunächst zur Schwellung (mal mehr, mal weniger), was den Schmerz entsprechend beeinflusst.


Was hilft, was kann man tun?
Bei starkem Schmerz und/oder raschem Anschwellen sollte ein Arzt (Orthopäde) untersuchen, ob eine etwaige Knochenverletzung (Bruch) vorliegt.

Unmittelbar nach der Verletzung wird eine Sofortbehandlung klassisch nach dem PECH-Prinzip empfohlen. Dabei bedeutet:

P = Pause Der Sportler muss sofort aufhören und den verletzten Fuß entlasten. Der Schuh sollte sofort (!) ausgezogen werden.

E = Eis (Kälte). Eis wirkt vor allem schmerzlindernd. Eine längerfristige Verwendung von Eisspray wird nicht empfohlen. Besser ist Natureis, sind Eisbeutel (gefüllt mit Eis oder Eistrümmer) oder Einmal- bzw. wiederverwendbare Eiskompressen. Alle 2 Stunden kann die Eisbehandlung für ca. 20 Minuten wiederholt werden.

C = Compression (Kompression). Nur eine zielgenaue und anhaltende Kompression kann eine Schwellung nachhaltig eindämmen.

H = Hochlegen des verletzten Fußes. Das heißt, in der Regel liegt oder sitzt der Verletzte und lagert den Fuß über Herzhöhe.


Nach neueren Erkenntnissen sollte in der akuten Phase die Reihenfolge der Erstbehandlung jedoch anders aussehen:  C-H-E-P
Kompression - Hochlegen - Eis - Pause. Dies sollte zunächst für die ersten 48 Stunden gelten. Bis dahin hat eventuelle Gewebseinblutung auch aufgehört. Es ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, dass eine Eisbehandlung nachhaltig abschwellend wirkt. Daher bekommt die eigentliche zielgenaue Kompression eine größere Bedeutung.


Knöchelverletzungen lassen sich sehr effektiv physiotherapeutisch durch intensive Lymphdrainage früh behandeln. Die Bewegung sollte an den Schmerz angepasst sein und unmittelbar, spätestens am 3 Tag wieder aufgenommen werden. Ab der Frühphase sollte ein Tapeverband angelegt oder eine geeignete Spunggelensbandage (Orthese) getragen werden. Nach 2-3 Wochen sollte die Rückkehr ins Training bei ca. 80% Leistungsfähigkeit erreicht sein.


Prävention von Sprunggelenksverletzungen
Sprunggelenksverletzungen treten besonders häufig auf, wenn die Stellung des Fußes (Propriozeption) suboptimal ist. Dies kann einerseits durch Ermüdung, aber auch durch eine plötzlich Lageveränderung des Fußes oder des ganzen Körpers geschehen. Eine gut ausgebildete Muskulatur sowie ein angemessener Trainingszustand des Sportlers ist daher besonders wichtig zur Vermeidung von Sprunggelenksverletzungen.

Tapeverbände können das Risiko einer Bänderverletzung deutlich verringern, wenn sie korrekt angelegt werden, was leider sehr häufig nicht der Fall ist. Tzapeverbände können das Gelenk zunächst fixieren, verlieren jedoch nach relativ kurzer Zeit die stabilisierende Wirkung. Das Tapegewebe gibt leicht nach und der Verband -schwimmt- auf der feuchten Haut. Dennoch wirkt der Tapeverband weiter präventiv gegen Sprunggelenksdistorsionen, da der Stellungssinn (Propriozeption) positiv beeinflusst wird. Sprunggelenksbandagen wirken ähnlich wie ein Tapeverband. Der Vorteil: Gute Bandagen können nachjustiert werden und so länger das Gelenk relativ sicher fixieren. Nachteil: Sprunggelenkbandagen sind je nach Konstruktion mehr oder weniger gewöhnungsbedürftig. Auch kann die Beweglichkeit des Fußes eingeschränkt werden, was in einigen Sportarten zu Problemen führen kann. Hier sollte auf die jeweilige Konstruktion der Bandage geachtet werden.


Allgemeine Symptome eines verstauchten Knöchels

  • Schmerzen und
  • Schwellungen im Knöchelbereich

 

 

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